Stauung Lilienthal -
Wiederherstellung eines historischen Flachgewässers

Viele in der Varendorfschen Karte (1789–1796) verzeichneten Gewässer sind durch Trockenlegung aus dem Landschaftsbild verschwunden. Dazu gehörte der ’Neuenteich’ bei Lilienthal, an den nur noch der Name erinnerte.
Zur Wiederherstellung dieses Teichs erwarb die Stiftung die etwa 25 Hektar umfassende Niederung, formte sie mit Buchten und Inseln aus und staute sie auf der Grundlage einer wasserbaulichen Planung wieder an. In kurzer Zeit hat sich der ’Neuenteich’ wieder zum Eldorado für Wasservögel entwickelt. Insbesondere während der Zugzeiten im Frühjahr und Herbst sammeln sich auf der buchtigen Wasserfläche Gänse, Enten und Säger etlicher Arten. Besondere Bedeutung hat der durchschnittlich 1,5 m flache Teich für die sich von den zahllosen Wasserschnecken ernährenden
Reiher- und Schellenten sowie für die nach Pflanzen und Kleintieren gründelnden Schnatterenten.
Die relativ mageren Böden, der kleinräumige Wechsel zwischen feuchten und trockenen Standorten und die extensive Beweidung des den Teich umgebenden Grünlands haben zur Entwicklung einer vielfältigen, blütenreichen Flora geführt, wie sie außerhalb von Naturschutzflächen kaum noch zu finden ist. Tagfalter, Heuschrecken und andere Insekten finden reichlich Futterpflanzen vor. In den vielen eingebrachten Gebüschen und Hecken brüten u.a. Neuntöter und Dorngrasmücke, in den feuchten Senken suchen Kraniche nach Nahrung. Mit der Wiederherstellung dieser Teichlandschaft wurde zugleich ein Ausschnitt des historischen Landschaftsbildes zurückgewonnen.
