Archäologische Denkmale – schützen, pflegen und erforschen

Steinzeitliche Langbetten, bronzezeitliche Hügelgräber und slawische Wallanlagen – das östliche Holstein ist reich an eindrucksvollen Spuren der Siedlungsgeschichte. Nicht wenige dieser archäologischen Stätten sind jedoch überwuchert oder vom Weidevieh erodiert. In Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden und der Dannauer Landschaftspflegewerkstatt hat die Stiftung die Pflege mehrerer Bodendenkmale übernommen, um diese vor Beeinträchtigungen zu schützen, gegebenenfalls zu restaurieren, aber auch erlebbar zu machen. Dazu gehören beispielsweise die Langbetten des Ruser Bergs und die Burgwälle des Großen und Kleinen Schlichtenbergs bei Futterkamp. An der Grabkammer des jungsteinzeitlichen Langbetts bei Flehm wurde die ursprüngliche Verfugung zwischen den großen Wandsteinen fachgerecht rekonstruiert.
Auf der Olsborg, einer Insel im Großen Plöner See, befand sich vom 10. bis 12. Jahrhundert eine slawische Siedlung, die mit ihrer Burganlage längere Zeit den Plöner Raum beherrschte. Um weitergehende Untersuchungen zum Aufbau der Siedlung und zum Leben ihrer Bewohner zu ermöglichen, hat die Stiftung seit 2005 Lehrgrabungen des Instituts für Ur- und Frühgeschichte unterstützt. Die Forschungsergebnisse sind in mehreren Vorträgen der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt worden.
Wesentlich jünger, aber ebenso im Erdreich verschwunden sind die Reste der Eiskeller. Noch bis ins 20. Jahrhundert dienten Eiskeller zum Kühlen von verderblichen Lebensmitteln. Das Eis wurde in tiefen, meist mit Steinen ausgekleideten Schächten gelagert und nach oben durch ein gut isolierendes Reetdach abgeschirmt. Heute sind durch Zerstörung oder Verfüllung nur noch wenige Schächte zu erkennen. Die Stiftung hat beispielsweise bei Dobersdorf diese weitgehend vergessenen Kulturlandschaftsrelikte aufgespürt, freigelegt und mit einer Informationstafel dokumentiert.
