Das Uhrenhaus im Plöner Schlossgebiet - Wiederaufbau nach Verfall

Das rot getünchte Reithaus wurde 1746 im Auftrag des Plöner Herzogs Friedrich Carl erbaut, der es als Schauplatz festlicher Reitvorführungen nutzte. Nach dem Tod des Herzogs wurde das Gebäude als Pferdestall, Wagenremise und Garnisonsküche genutzt. Während der Kaiserzeit wurde der Zentralgiebel mit einer Uhr ausgestattet, die dem Gebäude seinen jetzigen Namen gab. Mit dem Einbau von Wohnungen für Beamte der Kadettenanstalt ging die ursprüngliche Hallenstruktur verloren. Trotz des für das gesamte Schlossgebiet geltenden Denkmalschutzes wurde das Uhrenhaus bis zur Einsturzgefahr heruntergewirtschaftet.
1996 übernahm es die Marius-Böger-Stiftung und sanierte es von Grund auf. Das Gebäude musste vollständig ausgeräumt, der Dachstuhl abgenommen und die Fundamente stabilisiert werden. Die überwiegend vom Schwamm zerfressenen Wände waren Stein für Stein abzutragen und wieder aufzumauern, wobei die befallenen Ziegel soweit wie möglich konserviert und wiederverwendet wurden. Zu der Totalsanierung des Gebäudes gehörte auch die Neugestaltung der zugehörigen Außenanlagen.
Von dieser Rettungsaktion ging ein deutliches Signal zur Erhaltung des Schlossgebiets aus. So wurden nach und nach auch die anderen historischen Gebäude denkmalgerecht saniert. Neben dem Erhalt der barocken Reithalle als Kulturdenkmal steht als gleichrangiger Projektzweck die öffentliche Widmung des Gebäudes. Deshalb hat die Stiftung das Zentrum des Uhrenhauses dem ’Naturpark Holsteinische Schweiz e.V.’ zur Verfügung gestellt. Als Ausgleich für die mietfreie Nutzung hat sich der Naturpark verpflichtet, den Besuchern dort ein lebendiges Informations- und Ausstellungszentrum anzubieten. Damit ist das Denkmal auch von innen erlebbar.
