Die Jugendstilschwimmhalle – vom Prinzenbad zum Kulturforum

Die 1909 fertig gestellte Schwimmhalle war Teil der Plöner Kadettenanstalt, die der preußische Staat 1868 zur Schulung seiner Offizierszöglinge eingerichtet hatte. Hier wurden auch die Söhne Kaiser Wilhelms II. auf ihre militärische Laufbahn vorbereitet. Als Schwimmhalle wurde das Gebäude später durch das Internatsgymnasium Schloss Plön genutzt, bis es 1994 wegen Unwirtschaftlichkeit und technischer Mängel geschlossen werden musste. Damit wurde es zum Sanierungsfall.
Das Schwimmbad gilt als bedeutendes Zeugnis des geometrischen Jugendstils. Die räumliche Gestaltung mit den auf Pfeilern ruhenden Arkaden und den niedrigeren Seitenschiffen erinnert an eine Basilika. Die Ornamentik ist vom Thema Wasser bestimmt. Das Tonnengewölbe und die seitlichen Rundbogenfenster bilden stilisierte Wellenformen aus.
Seit der Stilllegung bemühte sich die Stiftung, das Gebäude für eine dauerhafte kulturelle Nutzung zu erhalten. Ausstellungen des Kunstvereins und weitere Veranstaltungen sorgten für eine breite öffentliche Unterstützung. So gelang es der Stiftung in einem Aktionsbündnis mit der Stadt Plön und mehreren Verbänden, die Schwimmhalle im Dezember 1998 vom Land zu erwerben und die vorbereiteten Sanierungsmaßnahmen auszuführen. Ziel war eine denkmalverträgliche kulturelle Nutzung auf wirtschaftlich selbsttragender Basis. Deshalb dient das Hallengeschoss dem zuvor gegründeten ’Kulturforum Schwimmhalle Schloss Plön e.V.’ seit 1999 als miet- und kostenfreier Veranstaltungsort für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und experimentelle Kulturvermittlung. Für die Kostendeckung sorgen die Bewirtschaftungsüberschüsse aus dem im Untergeschoss eingerichteten Restaurant.